Förderverein für das Marburger Kultur- und Bildungszentrum mit Moschee e.V.

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„5 Säulen leuchten für Marburg“

Am 18.10.2017 fand um 11 Uhr im Haus der Marburger Stadtgesellschaft (Erwin-Piscator Haus) eine Pressekonferenz als Startschuss zur Errichtung des geplanten Kunstprojektes 5 Säulen statt (siehe auch Bilder anbei).

Entwurf von Peter Scior und Florence Girod

Das Kunstprojekt "5 Säulen", haben die Berliner Künstler Florence Girod und Peter Scior (Beide Absolventen der Universität der Künste Berlin) im Auftrag des Fördervereins für den Moscheevorplatz des Neubaus „Bei St. Jost 17“ entwickelt. (Siehe auch Broschüre: „5 Säulen leuchten für Marburg“ anbei). Die Pressekonferenz eröffnete der Vorsitzende Prof. Dr. Albrecht Fuess (Islamwissenschaft, Phillips- Universität Marburg), der die Entstehung des Fördervereins und dessen bisherige Aktivitäten skizzierte. Er sagte dabei: „Wir sind froh als Förderverein die Künstler gefunden und ein solches Projekt auf die Beine gestellt zu haben. Es wird insgesamt 120.000 € kosten und bei der Finanzierung sind wir auf Spenden der Marburger Stadtgesellschaft angewiesen. Diese Spenden sollen aber bewusst aus Marburg kommen, um die Verbundenheit der Stadt zur Gemeinde aber auch die der Gemeinde zur Stadt zu unterstreichen. Als Jemand, der sich beruflich intensiv mit der Thematik „Muslime in Deutschland“ befasst, sehe ich, dass ein vernünftiger Umgang miteinander, immer zuerst auf kommunaler Ebene als Basis erfolgen muss. Gegenseitiges Misstrauen hat dabei keinen Platz. In einem weiteren Schritt wird erfolgreiche kommunale Zusammenarbeit auch zu tragfähigen Lösungen auf Länder- und Bundesebene führen.“

Egon Vaupel, früherer Oberbürgermeister der Stadt, beschrieb lebhaft den Prozess in der Stadt, der zu dieser engen Kooperation zwischen der Islamischen Gemeinde Marburg und der Stadt geführt habe. „Wichtig war in diesem Zusammenhang die Einrichtung des Runden Tischs der Religion, der zu einem friedlichen Zusammenleben und aktiver Kooperationstätigkeit zwischen den Religionsgemeinschaften beigetragen hat. Die Stadt Marburg hat deshalb auch immer den Kirchengemeinden, aber auch die Synagoge zur Seite gestanden und finanziell unterstützt.“ Dass dies nun über den Förderverein auch für die Moschee erfolge sei daher eine Selbstverständlichkeit. Heinrich Löwer, bis 2016 Stadtverordnetenvorsteher, ergänzte, dass die Unterstützung des Fördervereins für das geplante Kunstprojekt von allen Fraktionen im Stadtparlament getragen werde, und dass im Förderverein Mitglieder aus allen Fraktionen zu finden seien.

Der Imam der islamischen Gemeinde Asim Alqusaibi erklärte anschließend die Bedeutung der „fünf Säulen“ für die Muslime: „Auf der einen Seite haben alle fünf (Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosengabe, Fasten im Ramadan, Pilgerfahrt) eine praktische Bedeutung, für uns Muslime sind aber die Ziele, die hinter der Praxis stehen, von viel größerer Bedeutung. Es geht um die Verbindung des Menschen zu Gott, um Verantwortung für die Mitmenschen und das Innehalten in einer hektischen Welt. Durch die Glaubenspraktiken reinigen wir uns und können uns wieder auf unsere Verantwortung als Menschen besinnen“. Wichtig sei es die Spirituelle Komponente der „Fünf Säulen zu erfassen.“ „Es ist genau diese in Licht gefasste Spiritualität, die wir mit unserem Entwurf aufnehmen wollten. Die fünf Säulen haben wir daher als Ensembles von Lichtsäulen angelegt, die unterschiedlich in der Anordnung sind, aber gemeinsam ein ganzes Ergeben, ähnlich wie sich aus dem Farbkreis von Goethe aus allen Farben das spirituelle Weiß ergibt.“, führte der Berliner Künstler Peter Scior aus. Seine Kollegin Florence Girod ergänzte: “Wir planen ein transparentes, luftiges Kunstwerk, das mit gedeckten Farben und verschiedenen Farbkombinationen, etwa für das Ramadanfest, operieren wird.“

Anschließend stellte Peter Schneyder, dessen Lichtbaufirma die Pläne umsetzen wird, den technischen Aufbau der einzelnen Säulen, die aus drei ineinander gefasste Glassäulen mit einem LED Kern bestehen wird. Hierzu würden Sonderanfertigungen extra für dieses Kunstwerk in Auftrag gegeben. Eine besondere Herausforderung habe auch in der festen Verankerung der Säulen im Boden bestanden, doch sei ihm und seinem Team hier eine Lösung eingefallen, die es erlaube, die Säulen auch nach dem Aufstellen immer wieder nach zu justieren. Das Glas sei auf jeden Fall bruchsicher und er freue sich sehr auf die Inbetriebnahme. Die Pressekonferenz endete mit dem Dank von Prof. Dr. Albrecht Fuess an alle Beteiligten und vor allem an die Stadt, auf deren Hilfe man immer sei es unter der alten, aber auch der neuen Führung habe bauen können. Er schloss mit einer eindringlichen Bitte um Spenden und dem Hinweis, dass die Eröffnung des Kunstwerks im Sommer 2018 stattfinden wird:

Spendenkonto: IBAN: DE47 5335 0000 0000 0947 65 (Sparkasse Marburg-Biedenkopf)

Prof. Dr. Albrecht Fueß, Peter Scior, Florence Girod, Peter Schneyder, Asim Alqusaibi , Egon Vaupel. Foto: Schaker Hussein
Nicht auf dem Foto: Gerlinde Schwebel"

Informationsbroschüre zum Download ►


Bilder der Pressekonferenz:
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Einweihungsfeier des Kunstprojektes „5 Säulen“ vor der Moschee „Bei St. Jost 17“ in Marburg, 26.8.2018

Die Stadtgesellschaft traf sich am Sonntag, den 26.8.2018, um 20 Uhr bei der neuen Moschee „Bei St. Jost 17“ um die Einweihungsfeier des Kunstprojektes „5 Säulen“ des Fördervereins des Marburger Kultur- und Bildungszentrums mit Moschee e.V. zu begehen.

Das Kunstprojekt, das der Förderverein seit 2015 intensiv vorbereitete, besteht aus 5 Säulen, die ihrerseits aus 8 unterschiedlich angeordneten Stelen zusammengesetzt sind. Die Berliner Künstler Peter Scior und Florence Girod stellten das Kunstwerk, das mit Hilfe der Lichtdesigner Peter Schneyder und Samuel Kress realisiert werden konnte, während der Einweihung vor.

Es ging ihnen beim Kunstwerk darum, die Diversität des Islams und der islamischen Gemeinde darzustellen. Die 5 rituellen Säulen des Islam sind über die 40 Stelen so transparent angeordnet, dass bei den vorgesehenen Lichtstimmungen immer neue Bilder beim Betrachter aus verschiedenen Blickwinkeln des Herumwandelns entstehen.

Das Kunstwerk soll daneben einladend auf die Stadtgesellschaft wirken und die Bürger auffordern, die Moschee und die Muslime Marburgs kennenzulernen.

Ein schöner Vorgeschmack darauf ergab sich am Sonntagabend als 150 Besucher der Einweihung beiwohnten. Eröffnet wurde der Abend daher folgerichtig durch das Grußwort des Marburger Oberbürgermeisters Dr. Thomas Spies, der über die Bedeutung des Lichts in den Religionen und das menschliche Zusammenleben sprach und dem Förderverein und der Islamischen Gemeinde zu der Realisierung des Projektes gratulierte. Frau Landrätin Kirsten Fründt hob auf die 40 Stelen ab und stellte über die Zahl 40 Analogien im religiösen und politischen Bereich her, so dürfe man beispielsweise erst ab 40 Bundespräsident werden. Auch sie bewunderte die Durchlässigkeit der Installation.

Der Vorsitzende des Fördervereins Prof. Dr. Albrecht Fuess zeigte sich sehr erfreut, dass das Kunstwerk nun nach langer Planung stehe. Er bedankte sich bei der Stadt und den Kirchen in Marburg für die bisherige Unterstützung und wies darauf hin, dass man noch weitere Spender suche, ansonsten müsste man Teile wieder abbauen. Er führt dann mit Nachdruck aus, dass die Stadtgesellschaft mit diesem Geschenk die sehr gute Rolle anerkennen würde, die die Islamische Gemeinde in der Stadt spielen würde. Er wünsche sich sehr, dass das Kunstprojekt sich in Zukunft zu einem Ort der gemeinsamen Begegnung entwickeln würde. Er bedankte sich auch bei der Islamischen Gemeinde, die dem Förderverein von Anfang an vertraut hätte, dass hier etwas richtig Schönes entstehen würde. Dr. Bilal El-Zayat überbrachte anschließend den Dank der Islamischen Gemeinde für das Kunstwerk und bedankte sich ausdrücklich noch einmal bei allen Beteiligten.

Nach dem offiziellen Teil erklärte dann Imam Asim al-Qusaibi die Bedeutung der fünf Säulen in ihren praktischen und spirituellen Komponenten. Anschließend rezitierte er die Verse 35 und 36 der Sure das Licht aus dem Koran. Während der Rezitation erleuchtete dann sukzessive das Kunstwerk. Es war für alle Beteiligten ein bewegender Moment als schließlich alle Stelen erstrahlten. Der Abend wurde vom Ensemble Santiago aus Marburg begleitet, die zum wirklich schönen Ambiente der Veranstaltung entscheidend beitrugen. Die Musik leitete dann noch in den inoffiziellen Teil weiter, als ein Büffet zum Essen einlud und die gemeinsamen Gespräche weitergingen. Bis 22 zeigte das Kunstprojekt dann noch im Wechsel alle 6 bisherigen Farbstimmungen, die jeweils im Alltag und verschiedenen Festen gezeigt werden sollen.

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Prof. Dr. Albrecht Fuess (Vorsitzender)
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